Quintessenz meines Inputreferats im Rahmen des Talkgespräch: «OASE» am 6.4.2016 im DIAS in Baden zur Mitgliederversammlung VCS Aargau.
Was die Stadt Baden nicht nur aber vorallem in Zentrumsnähe braucht, ist eine auf den Langsamverkehr ausgerichtet Strassen- und auf Fussgänger ausgerichtet Siedlungsgestaltung. Nur so wird eine Reduktion des induzierten motorisierten Individualverkehrs und eine Steigerung der Lebensqualität ermöglicht.
So plant der Kanton die OASE für die Region Baden:
- Eine Kapazitätssteigerung des motorisierten Individualverkehr (MIV) durch die Stadt Baden um bis zu 13’000 durchschnittlicher Tagesverkehr (DTV) ab Tunneleröffnung und einem verdeckten Potenzial von bis zu 30’000 DTV auf bestehenden Hauptverkehrsstrassen (HVS)
- Nebst der Stadt Baden wird dies zudem in den Gemeinden Obersiggenthal aber wohl auch Ennetbaden zu Mehrverkehr und höchstenfalls einer teilweisen Entlastung für die Gemeinde Wettingen führen.
- Ein Fragliches Verbesserungspotenzial für den Langsamverkehr (Fussgänger und Radfahrer (FRV)) schaffen, denn bis zu 22’000 DTV sind immer noch viel MIV. Da bleibt nicht mehr Platz für den FRV als vorher, auch wenn durch die Ausformulierung einer auf diesen ausgerichtete Begegnungszone mit Tempo 30, wenn denn dem so würde dies zu einer Verbesserung führen dürfte, aber das würde es auch bei 35’000 Fahrzeugen.
- Bei der Variante Martinsbergtunnel eine Verschiebung des Staus vom Schulhausplatz zur Siggenthaler Hochbrücke und das zum Preis von über 500 Mio. CHF.
OASE Baden Variante 3 – HVS 3150m oberirdisch MIV befreit:
Wenn schon mehr Strassen und Tunnel gebaut werden sollten, dann den MIV wenigsten statt in einem Umfahrungstunnel wenigstens auf Teilstrecken der bestehenden HVS unterirdisch führen und so näher zu den Zielen und Quellen innerhalb der Stadt Baden bringt. Dies in Kombination mit viel, viel mehr Wohnraum in Zentrumsnähe:
- Die Kapazität für den MIV wird nicht erhöht, es wird durch eine oberirdisch vom MIV befreiten HSV.
- Der Durchgangsverkehr, welcher nur einen Bruchteil des Badener Verkehrsproblems ausmacht, wird teilweise unterirdisch durch’s Stadtzentrum geführt.
- Die Quartiere belasten sich mit ihrem eigenen Ziel- und Quellverkehr erst ab Verlassen der unterirdisch geführten HVS.
- Die Attraktivität für FRV entlang der oberirdisch vom MIV befreiten HVS kann enorm gesteigert werden.
- Das Potenzial zur Verlagerung des Binnenverkehr vom MIV zu FRV wird so enorm gesteigert.
- Durch die Schaffung von viel, viel mehr Wohnraum in Zentrumsnähe wird eine lokale Nahversorgung ermöglicht und es kann die Forderung, nach zusätzlichen S-Bahnhaltestellen oder einer durch die Stadt Baden geführten Tramlinie, erhoben werden.
- Aber auch dies müsste teuer erkauft werden – zu teuer …
Schliessend bleibt zu sagen:
Eigentlich müsste das primäre Ziel des Kantons und der Stadt Baden sein den MIV in/um die Stadt Baden zu reduzieren und die Aufgabe des Kantons und der Stadt Baden Massnahmen zu definieren um dieses Ziel zu erreichen.
Siehe hierzu auch den früheren Blog-Eintrag ‘Wird Baden so zur MIV befreiten Oase? – leider nein’.