in Ausnützungsziffer

Welche Mindestdichten sollen es im Aargau richten?

Wie dem Bericht auf aargauerzeitung.ch ‘Aargau rüstet sich für 190’000 Neuzuzüger – und stoppt zu starke Zersiedlung’ zu entnehmen ist, soll die Einwohnerzahl im Kanton Aargau bis 2040 um über 25% steigen.

Gemäss Dokumentation zur Vernehmlassung und Anhörung/Mitwirkung der ‘Richtplan-Anpassungen’ auf ag.ch die seit dem 19. Mai bis zum 20. September 2014 öffentlich aufliegt, wird eine Strategie der nachhaltigen Wohnstandortpolitik mit einer inneren Siedlungsentwicklung und Nachverdichtung verfolgt.

Zur Absorption des erwarteten Bevölkerungswachstums werden in bestehenden Misch- und Wohnzonen Mindestdichten (Einwohner/Hektar) nach Raumtypen vorgegeben:

  • Kernstädte und urbane Entwicklungsräume 70 E/ha über- und 90 E/ha unüberbaut
  • Ländliche Zentren, Entwicklungsachsen und Entwicklungsräume 40-55 E/ha über- und 60-75 E/ha unüberbaut

Zudem werden 50 ha Siedlungsgebiet für Wohnungsschwerpunkte (WSP) reserviert. Hier soll eine hohe bauliche Dichte mit attraktiver Freiraumgestaltung kombiniert werden. Die hierfür nach Raumtypen vorgegeben Mindestdichten in bestehenden Misch- und Wohnzonen:

  • Kernstädte und urbane Entwicklungsräume 120 E/ha über- und 150 E/ha unüberbaut
  • Ländliche Zentren, Entwicklungsachsen und Entwicklungsräume 80 E/ha über- und 100 E/ha unüberbaut

Die gesamte Siedlungsfläche soll erst, wenn in bestehenden Baugebieten die durchschnittliche Mindestdichte erreicht ist, um knapp 1.4% (294 ha) ausgeweitet werden können.

Dichte wird nebst Einwohner/Hektar oder Wohneinheit/Hektar durch die Ausnützungsziffer (AZ) festgelegt, wobei die AZ der Verhältniszahl zwischen der anrechenbaren Bruttogeschossfläche und der anrechenbaren Grund­stücksfläche entspricht. Hierbei spielt es keine Rolle ob das Gebäude ein- oder mehrgeschossig ist.

Bei einem heutigen Pro-Kopf-Bruttogeschossflächenverbrauch von 50 m2, entspricht die maximale Mindestdichte von 150 E/ha bei einer Bruttozonenfläche (inkl. Strassen) einer brutto AZ von 0.75, die minimale Mindestdichte von 40 E/ha einer brutto AZ von 0.2. Können diese Dichten nachhaltig sein?

Siedlungsmuster im Dichtebereich von 0.3 bis 0.8 (brutto AZ d.h. inkl. Strassen) kombiniert üblicherweise höhere Wohnungsdichten auf einem niedrigen Anteil Bodenbedeckung (im ‘Grünen’ stehende Wohnblöcke) die wenig Leben auf den Strassen generieren. Ob ein Fehler oder eine Übergangsphase, dieses weit verbreitete Entwicklungsmuster ist kein lanfristig tragbarer Zustand.

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